Chronik

Mein Ururgroßvater, Carl Ernst Bauer, legte im Jahre 1876 den Grundstein zum Goldschmiedehandwerk und eröffnete in Bischofswerda erst in der Kirchgasse, dann in der Dresdener Str. 4, sein Geschäft.
Neben der üblichen Handelsware wurde auch in größerem Umfang handwerkliche Arbeit geleistet. Die damalige Warenpalette umfasste u.a. auch Vereins-, Ehren- und Festzeichen, Orden und Achselstücke, die alle in reiner Handarbeit gefertigt wurden.
Das Geschäft ging gut, so dass sein Sohn, Paul Bauer, im Jahre 1908 das Wohn- und Geschäftshaus am Altmarkt 7 bauen konnte.
Die Tochter, Elisabeth Bauer, war Kunststickerin und stickte u.a. Vereinsfahnen, Altardecken usw. An den Fahnenstangen wurde bei Verleihung ein so genannter Fahnennagel in Form einer kleinen Messingplakette angebracht, auf dem die jeweiligen Daten der Verleihung an einen Verein eingraviert wurden. Diese Gravierung nahm der Meister selbst vor.
Anschließend erfolgte eine Vergoldung dieses Stückes.
Die Vergoldung damals war aufwendig und auch gesundheitsschädlich. Man hatte die Feuervergoldung angewandt. Auch die Turmkugel sowie das Kreuz der Christuskirche zu Bischofswerda wurde so neu vergoldet.
Nach dem 2. Weltkrieg übernahm dann mein Opa, Heinz Bauer, das Geschäft.
Da er in seinem eigenen Haus den Laden nicht beziehen konnte, weil eine staatliche Verkaufsstelle den Vorrang erhielt, war er gezwungen, im 1. Stockwerk des Hauses Werkstatt und Ladenlokal zu betreiben.
Mit viel Mühe wurde ein großer Kundenkreis bedient, was bei der äußerst geringen Edelmetallkontigentierung und anderer Schwierigkeiten nicht einfach war.
Mein Opa hatte sich aber stets die Vorsätze seines Großvaters und Vaters zu Eigen gemacht, immer ehrlich und redlich die Kunden zu bedienen.
In 4. Generation erlernte mein Vater, Wolfgang Bauer, den Beruf des Goldschmiedes und eröffnete dann 1976 sein Geschäft in Falkensee. Auch dort wurden Neuanfertigungen und Dienstleistungen immer in bester Qualität ausgeführt.
Nun schon in 5. Generation begann ich 1987 die Lehre zum Goldschmied in Arnstadt und eröffneten dann im November 1992 mit meinen Eltern im traditionsreichen Haus in Bischofswerda am Altmarkt die Goldschmiede wieder.
Im Jahr 2008 übernahm ich dann die Goldschmiede von meinen Eltern und führe sie zusammen mit meiner Frau Doreen mit den gleichen Werten und Vorsätzen, wie meine Vorfahren es immer taten.

Axel Bauer